Freitag, 18. Juli 2014

Wenn Kinder sich selber gebären

  Das „Schwellenerlebnis“ Geburt ist die natürlichste Sache der Welt. Doch statt diesen wunderbaren Übergang in eine neue physische Verkörperung sanft getragen machen zu dürfen, werden Babys heutzutage meist grob ins grelle Licht eines sterilen Gebärsaals hinausgezerrt. Dieses geradezu brutale Vorgehen, das die essenziellen Mutter-Kind-Bindungsprozesse stört, beeinträchtigt die geistige Entwicklung der gesamten Gesellschaft.

Wenn Frauen sich jedes Aspekts ihrer Weiblichkeit bewusst wären, wenn Männer und Frauen sich wahrhaftig respektieren würden, wenn die Familie die höchste Wertschätzung genießen würde, wenn Ärzte auf ihren männlichen Machtanspruch in allen medizinischen und wissenschaftlichen Bereichen verzichten würden, wenn Krankenhäuser Gesundheitshäuser wären, wenn wir alle eins wären mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung und der Tatsache der Wiedergeburt und wenn wir leben würden wie die Kinder Gottes (die wir ja sind), dann bräuchten wir keine Bücher über Schwangerschaft, Geburt und Erziehung. Wir wüssten intuitiv, dass Babys sich selbst gebären und niemand in die Geburtsvorgänge einzugreifen hat. Kaiserschnitt und andere technische Eingriffe wären eine Seltenheit, statt wie heute üblich die Regel. Die Geburt eines Kindes wäre wieder ein heiliger Akt, in dem die Babys auf einem Lied der Harmonie und Schönheit das Licht der Welt erblickten!
Die Realität ist heute jedoch meist eine andere. „Die zivilisierte Geburt, also die intellektuelle Einmischung in das, was allen Frauen spontan und natürlich käme, unterminiert den Vorgang des Bonding schon seit Jahrhunderten. Nichts in unserer gesamten Geschichte kommt jedoch an die Katastrophe der medizinischen Kindergeburt des zwanzigsten Jahrhunderts he­­ran, die unsere genetisch einprogrammierten Bindungen Punkt für Punkt zerstört und einen so massiven Schaden angerichtet hat, dass er möglicherweise nicht wiedergutzumachen ist. Der Intellekt der männlichen Ärzte hat sich in die weibliche Intelligenz eingemischt und tatsächlich einen größeren Abschnitt ihres Lebens zerstört. Die medizinische Geburt ist eine der zerstörerischsten Kräfte, die je aus dem männlichen Kopf hervorging, und eine der zerstörerischsten Kräfte, die heute auf der Erde wirksam sind.“ Das schreibt der Gehirnforscher und Neurobiologe Joseph Chilton Pearce in seinem Buch Der nächste Schritt der Menschheit, worin es um die Entfaltung des menschlichen Potenzials aus neurobiologischer Sicht geht.