In 70 Städten Spaniens sind
am Wochenende Zehntausende Bürger auf die Straßen gegangen, um gegen die
miserable Wirtschafts- und Lebenslage des Landes zu protestieren.
Darüber berichtet die spanische Wochenzeitung “Costa Nachrichten” am
Montag. Allein in Barcelona seien es 200.000 Menschen gewesen, die vor
dem Postgebäude der Stadt ihrem Unwillen Luft machten. Auf Transparenten
war die Losung “Das ist keine Krise, das ist Betrug” zu lesen, so das
deutschsprachige Medium. 150 Organisationen sind die Initiatoren der
Massendemonstrationen, zu denen politische Oppositionsparteien,
Gewerkschaften und Bürgerinitiativen gehören. Auch Prominente, darunter
bekannte Künstler, haben sich angeschlossen. Inzwischen hat die
Arbeitslosenrate in dem Staat auf der Iberischen Halbinsel den
Rekordwert von 27 Prozent erreicht.
Das Nachrichtenportal buergerstimme.com befürchtet, dass “Europas
Pulverfass zu explodieren droht”. Seit dem Jahr 2008 wüchsen in Spanien
die landesweiten Demonstrationen kontinuierlich. Mehr als eine Million
Menschen seien 2013 auf die Straße gegangen. Es handle sich dabei um
eine “europaweit totgeschwiegene Masse”. Zitiert wird eine aufgebrachte
Mutter. Euroflächenbrände hätten entstehen müssen. Das Volk habe
keinerlei Währungsunion gewollt. Die Mentalität der Spanier entspreche
keinesfalls dem Eurogedanken. Bis der Euro kam, hätten die Spanier
anders gelebt, generell glücklicher und sozial halbwegs abgesichert.
Nach Angaben des ehemaligen Direktors der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO), Raymond Torres, ist die Ursache der enormen
Arbeitslosigkeit noch auf die Arbeitsmarktgesetze des seinerzeitigen
Diktators, General Franco, zurückzuführen. Seit dem Jahr 2008 sind vier
Millionen Arbeitsplätze weggefallen. An der Spitze der Verlustliste
steht dabei der Bausektor mit 1,62 Millionen gestrichenen
Arbeitsplätzen.
Quelle