Freitag, 1. November 2013

Dr. Michael Grandt: Zunächst: Glauben Sie nichts, aber auch gar nichts, was Ihnen die politischen Schönfärber erzählen.

Interview mit dem Krisenfachmann: Deutschland vor dem Kollaps

In Deutschland hat die Geheimhaltungsaffäre die Krisendiskussion etwas verdrängt. Zu Unrecht. Denn Deutschland steht vor dem Kollaps, behauptet Dr. Michael Grandt und stellte sich uns für ein brisantes Interview zur Verfügung. Exklusiv und hochaktuell.

KOPP ONLINE: Herr Dr. Grandt, Deutschland geht es wirtschaftlich wieder besser – und auch Europa, sagen die neuesten Zahlen. Was halten Sie davon?

Dr. Michael Grandt: Das ist alles nur Augenwischerei. Ich wundere mich jeden Tag, wie Politiker und die quasi gleichgeschalteten Mainstreammedien die katastrophale Lage in Europa und in unserem Land schönreden. Aber das Schlimmste dabei ist, dass ein Großteil der Menschen das auch noch glaubt!

Ich möchte die unglaubliche Schönfärberei an nur drei Beispielen illustrieren:

Erstens: Die Arbeitslosenzahl wird monatlich um rund 1,5 Millionen Menschen verfälscht. Zweitens: Wir brauchen ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent, nur um keine neuen Schulden machen zu müssen. Die Prognose von 0,8 Prozent bedeutet also, dass der angebliche Wirtschaftsmotor Deutschland auch weiterhin Schulden machen muss. Und drittens: Die Staatsverschuldung beträgt nicht 2,2 Billionen Euro, wie öffentlich kommuniziert, sondern mit der impliziten, also versteckten, Verschuldung, über acht Billionen Euro. Dazu kommen noch Garantien und Haftungen für die bankrotten EU-Staaten samt Targetforderungen von 1,2 Billionen Euro. Deutschland ist jetzt schon der am höchsten verschuldete Staat in Europa und trotzdem werden die deutschen Steuerzahler in der Hauptsache zur Kasse gebeten. Das ist ein unglaublicher Skandal.

KOPP ONLINE: Herr Dr. Grandt, der »Kollaps kommt«, haben Sie eindrucksvoll beschrieben – und auch in zahlreichen Vorträgen begründet. Wie darf man sich einen Kollaps in erster Linie vorstellen? Bankschließung über Nacht? Enteignung?

Dr. Michael Grandt: Ich gehe davon aus, dass es mittelfristig eine Währungsreform geben muss, weil der Euro nach schon elf Jahren seiner Existenz kurz vor dem Zusammenbruch steht. Drei Währungsreformen haben wir in den letzten 60 Jahren schon hinter uns gebracht: Von der Reichsmark zur D-Mark, von der Ost-Mark zur D-Mark und von der D-Mark zum Euro. Eine Währungsreform geschieht tatsächlich über Nacht, damit die Menschen ihre Ersparnisse nichtnoch in Sicherheit bringen können. Auch Banken werden dann zwei bis drei Wochen lang geschlossen sein. Wehe dem, der keine Geld- oder Edelmetallreserven zu Hause hat. Eine Enteignung findet jetzt schon über die negativen Realzinsen statt. Wer all dies nicht glaubt, kann ruhig mal einen Zyprioten fragen, wie das vor Kurzem dort abgelaufen ist.KOPP ONLINE: Können Sie unseren Lesern einen allgemeinen Ratschlag geben, wie man sich angesichts der Ungewissheit am besten verhält und aktuell sozusagen normal weiterlebt?

Dr. Michael Grandt: Zunächst: Glauben Sie nichts, aber auch gar nichts, was Ihnen die politischen Schönfärber erzählen. Auch mit den Informationen aus den Mainstreammedien muss man vorsichtig sein. Ich recherchiere – dank Internet – täglich weltweit und siehe da: Manche Informationen werden in den USA oder in der Schweiz oder in Japan ganz anders aufbereitet als hierzulande. Versuchen Sie, Ihre Geldanlagen in Sachanlagen umzuwandeln. Aber achten Sie auf eine breite Streuung. In meinem neuen Buch gebe ich dazu viele Praxistipps.

KOPP ONLINE: Welchen Einfluss schreiben Sie der Entwicklung in den USA zu, die ja auch Anfang Februar auf die nächste Staatsbankrott-Krise zusteuert?

Dr. Michael Grandt: Die USA sind die Totengräber unseres gegenwärtigen Finanzsystems. Nur durch immer mehr Gelddrucken zu glauben, die Schuldenprobleme zu lösen, ist irrwitzig! Schulden mit immer noch mehr Schulden tilgen zu wollen, das kann nicht einmal einem in einer Nervenheilanstalt einfallen. Also: Die USA werden an die Grenzen dessen kommen, was noch machbar ist. Die Inflation wird sich deutlich verstärken. Denn dem Fiat Money steht aktuell nur noch ein Bruchteil von Realgütern gegenüber. Das ganze System wackelt gewaltig. Deshalb sage ich auch klipp und klar und vielleicht als einziger in Deutschland: Wir brauchen den Crash! Wir alle werden viel verlieren, aber dies ist die einzige und ehrliche Weise, wie wir aus dieser Situation noch herauskommen, ohne unsere Kinder und Kindeskinder noch Jahrzehnte mit den Fehlern zu belasten, die wir gemacht haben. Denn vergessen Sie nicht: Wir alle, die Wähler, sind mitverantwortlich für die Politiker, die jetzt so kopf- und hirnlos agieren.

KOPP ONLINE: Herr Dr. Grandt, Sie werden an dieser Stelle künftig regelmäßiger erscheinen, ist das richtig?

Dr. Michael Grandt: Das ist richtig. Ich habe mit dem Kopp-Verlag ein dementsprechendes Arrangement getroffen. Auch ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, die nur zum Ziel haben kann: Informationen unter die Menschen zu bringen, die ihnen die Augen öffnen und zwar gut belegt und ohne politisch korrektes Kauderwelsch.

Wir freuen uns sehr darauf. Herzlichen Dank!

Dr. Michael Grandt: Gerne.